Ich habe mir Gedanken gemacht über Namen ...
Bei verschiedensten Dichtern haben „Namen“ anscheinend keine größere Bedeutung:
Goethe: „Name ist Schall und Rauch.“
Shakespeare: „Was ist ein Name? Eine Rose würde mit einem anderen Namen genauso süß duften.“
Ich glaube nicht, dass sie Recht haben. Ein Name macht deutlich, wie man jemanden sieht. Es ist nicht egal, ob man einen Menschen bei seinem Vorname oder bei einem Spitzname nennt! Jeder Name hat eine Bedeutung. Nicht nur jeder Vorname. Jeder Nickname hat eine Geschichte und zeigt ein kleines Stückchen davon, wie man sich selbst sieht. Jeder Kosename zeigt dir, wie dich jemand anderes sieht. Namen sind ein Ausdruck der Liebe ... oder der Abneigung. Man kann Menschen mit Namen sehr verletzen. Und gleichzeitig macht ein Name auf jeden Menschen einen anderen Eindruck. Vermutlich ist niemand gern ein Arschloch, ein Wichser, ein Psycho. Aber was ist mit Poser, Cheater, Flittchen, Zauberer? Die Einen würden es hassen so genannt zu werden – andere freuen sich [insgeheim?] über die Provokation.
Deshalb verraten Namen unheimlich viel über einen Menschen! Wer will ich sein? Wie will ich, dass andere mich sehen? Davon hängt es ab, welche Namen ich mir geben lasse oder mir selbst gebe.
Und dann [nein eigentlich vorher] habe ich Offenbarung 3:12 gelesen. Dieser Vers ist Teil eines Briefes an die Gemeinde in Sardes [frühchristliche Gemeinde in Kleinasien, heutige Türkei]. Dieser Brief wurde Johannes in einer Vision von Jesus diktiert. In Vers 12 heißt es nach Luther: „Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes [...] und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes [...]“.
Ich habe mich gefragt, was es bedeutet den Namen Gottes zu tragen. Was ist das überhaupt für ein Name? Namen machen eine Zugehörigkeit sichtbar. Unser Familienname zeigt, dass wir zu unserer Familie gehören. Wenn wir Gottes Namen tragen, zeigen wir damit, dass wir zu Gott gehören.
Ich habe im Absatz oben gesagt, dass Namen zeigen, wie man von jemandem gesehen wird. Wie sieht uns Gott? Er nennt uns zum Beispiel Zeugen [Apostelgeschichte 1:8] und geliebte Kinder [Römer 8:16]. Was sagt das darüber aus, wie er uns sieht?
Gleichzeitig sollten wir darüber nachdenken, welche Namen es für Gott gibt und was diese Namen über Gott verraten. Denn ich glaube, es ist unheimlich wichtig immer mehr herauszufinden, wie Gott ist!
2. Korinther 3:18 [Elberfelder]: „Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.“
Das heißt, wir müssen nicht krampfhaft versuchen uns zu überlegen „What would Jesus do?“, sondern zuallererst müssen wir Gott einfach nur anschauen! Dann werden wir verwandelt und wieder zu Ebenbildern Gottes wie zu Beginn der Schöpfung. Die Namen Gottes helfen uns, ihn zu sehen. Denn sie sind Sinnbilder seiner Eigenschaften: Vater, Allmächtiger, Schöpfer, Herr, Retter.
Welche Namen fallen euch noch ein, wie Gott uns nennt?
Welche dieser Namen mögt ihr nicht? Warum nicht?
Welche Namen für Gott kennt ihr noch? Was sagen sie über Gott aus?
Glaubt ihr, es ist wichtig, zu sehen wie Gott ist? Warum [nicht]?
Comments!!!
Liebe Grüße, Sophia
5 Kommentare:
Nur mal kurz was für Namen für Gott ich noch kenne. Darum ging es bei uns heute nämlich mal kurz in der Vorlesung.
Zunächst einmal kann man sagen, dass Gott genau einen Namen hat: "JHWH" der mit hoher Wahrscheinlichkeit "Jahwe" ausgesprochen wurde. Dieser Name hat auch eine Bedeutung, die allerdings umstritten ist. Diese finden wir in 2. Mose 3,13-14 (nach Luther):
"(13)Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt! und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen? (14)Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen:" Ich werde sein", der hat mich zu euch gesandt."
Dieses: "Ich werde sein, der ich sein werde.", ist als ein: "er wird beständig (für euch) sein" (SE, S. 81); "Ich bin da, mit euch" zu verstehen. Da es in der Ich-Form geschrieben ist, sagt der Name gleichzeitig etwas über das Wesen Gottes aus, die "Stuttgarter Erklärungsbibel"(SE) geht sogar soweit, dass sie sagt, das es Gottes "Wesensart" (SE, S. 81)ist. Gleichzeitig wird durch die Bedeutung des Namens auch etwas über das Handeln Gottes und seine Einstellung gegenüber Israel, seinem Volk, (und ich denke auch uns) gesagt. Wenn dies tatsächlich so zutrifft, dann ist allein der Name Gottes schon eine zuversichtlich machende und hoffnungsvolle Zusage.
Ich gebe mal noch meine zwei Hauptquellen an:
1. das ehrenwerte Hirn unseres Profs für Bibl. Theologie
2. Stuttgarter Erklärungsbibel. Lutherbibel mit Erklärungen. Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 1992
Jetzt habe ich noch eine Frage, die ich ganz blöd einfach mal so ohne groß drüber nachgedacht zu haben stelle: Wie sehe/schaue ich Gott an? Oder ist das bildlich oder so zu verstehen?
#ich hab grad tausend sachen im kopf und das sind ungefähr 8 verschiedene themen...
ich fang mal mit einem an, weil wenn hier immer so viel steht, mag das keiner mehr lesen. also:
mich haben die zeugen jehovas mal gefragt, ob ich denke, dass gott einen namen hat. und ich hab ihnen gesagt, dass gott es meiner ansicht nach nicht nötig hat, einen namen zu haben, weil gott einfach mal gott ist und wenn wir ihm einen namen geben würden, wrden wir ihn damit einschränken. und wenn ich jetzt noch mal im nachhinein darüber nachdenke (das ist immerhin 4 jahre her), find ich das immer noch so. gott hat gesagt "ich bin ich." und das reicht mir.
so, später schreib ich vielleicht noch mehr...
Ich halte es nicht für wichtig, zu sehen wie Gott ist. Sicher, schön wäre es schon (kommt ja auch noch), und irgendwie auch interessant, aber ich denke nicht, dass das man in den Satz Gott anschauen ein "einfach nur" einschieben kann. Denn einfach ist das sicher nicht.
Selbst das "dunkle Bild im Spiegel" ist schon praktisch nicht zu fassen, ganz zu schweigen vom "von Angesicht zu Angesicht" (1.Kor 13,12).
Es ist jetzt noch nicht an der Zeit, und das WWJD-Prinzip ist mit Sicherheit deutlich einfacher zu realisieren als das.
Und an der Stelle kommt der Name Gottes ins Spiel. Dadurch, dass Gott eine Beziehung mit uns haben will, gestattet er uns auch, ihn mit irgendwas anzureden - weil Menschen für eine Beziehung sowas nun mal brauchen. Aus einem bloßen "du da, hier, Dings" allein kann vom Menschen aus nur schwer eine Beziehung werden. Und der Mensch gehört nun mal zur Gott-Mensch-Beziehung dazu.
Wie genau man Gott anspricht, das hat großen Einfluss darauf, wie die Beziehung aussieht. Gott kann man dadurch nicht verändern, aber man positioniert sich selbst. Wenn man Gott als Arschloch titulieren will - warum nicht? - aber es ist keine so ultimative Grundlage für eine liebe- und vertrauensvolle Beziehung.
Vater, Allmächtiger, Schöpfer, Herr, Retter - die fünf hattest du ursprünglich aufgezählt. Und jedes gibt der Beziehung eine andere Nuance - Nähe, Demut, Herkunft, Unterordnung, Dankbarkeit - so in etwa entsprechend.
Ich persönlich benutze selten irgendwelche JHWH-Abwandlungen. Nicht aus Ehrfurchtsgründen, sondern rein aus Gewohnheit, und das liegt vielleicht auch ein wenig auf der gleichen Ebene, wie dass man die eigenen Eltern nur selten mit Vornamen anredet.
Ach ja, ich kenne noch das gute alte Heiland als Gottesbezeichnung für Jesus. Mag zwar etwas ältlich sein, aber von der Bedeutung her einfach nur stark, finde ich: "der heilt und von Schmerzen erlöst" (aus Wiki)
Auch das gibt der Beziehung wieder eine ganz andere Nuance.
Übrigens, wenn es persönlich wird, würde ich sagen: Das, womit Gott einen anredet, ist der wahre Name. Bestes Beispiel dafür ist Petrus/Cephas. Es ist zwar bekannt, dass er vorher Simon geheißen hat, aber das ist eigentlich in der Bibel nicht viel mehr als eine Randnotiz. Ich möchte damit ausdrücken, dass aus der Beziehung heraus, die wir mit Gott haben, erst eine Bedeutung unseres Lebens entsteht, unsere Identität, und was wäre ein besserer Ausdruck für die eigene Identität als ein Name? Sicher, im Allgemeinen läuft das vllt eher im übertragenen Sinne ab. Dass Gott konkret den Namen eines Menschen bestimmt, findet man in der Bibel auch nicht so oft. Mir fallen eben auch nur 2 Beispiele ein.
ich mag wwjd nicht. es ist nur was für disziplinierte menschen - und das bin ich nicht. es hat so viel mit leistung zu tun. man versucht krampfhaft wie jesus zu sein. aber ich denke, es geht nicht darum, dass man versucht, sich selbst zu verändern, sondern dass gott einen verändert. denn wenn man es alleine versucht, ist das eben jedes mal nur ein sehr kläglicher versuch. stattdessen halte ich es für wichtiger, gott und seine sicht auf die welt kennenzulernen, denn dann hat er die möglichkeit uns zu verändern.
Is eigentlich bissl offtopic, aber ich finde diese wwjd-Formulierung auch irgendwie unglücklich. Jesus ist Jesus, du bist du, ich bin ich, und Jesus zu kopieren würde nur in einem Jesus-Verschnitt enden. So ähnlich wie wenn kleine Jungs rufen "What would Superman do?" und dann mit einem Bettlaken bekleidet durch die verkehrsberuhigte Zone rennen und ab und zu mal "Whoosh" sagen.
Ich denke, bei wwjd geht es viel mehr darum, wer wirklich die Priotät haben soll. Halt nach Gottes Willen zu fragen.
Jesus hatte eine Aufgabe als Mensch auf der Erde. Seine eigene. Mal davon ausgegangen, dass ich auch eine habe (hoff ich doch mal, vermessen wie ich bin), bin ich auch nicht besonders scharf drauf, mit Jesus zu tauschen. Stattdessen nehm ich das Geschenk von ihm an mich lieber dankbar an. Dann kann ich mich sozusagen in aller Ruhe um meinen eigenen Kram kümmern.
'Cause that's what Brian Boytano'd do! (oder so)
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